Ein Zeichen für die Gemeinschaft und die Offenheit und gegen einen Geist der Ausgrenzung und der Angst zu setzen, darum ging es der Schulgemeinde des Gymnasiums St. Xaver bei ihrem „Fest der Kulturen“. Dieses fand großen Anklang und dürfte in dieser Form tatsächlich „be-zeichnend“ gewesen sein.
Es ist ein Phänomen, das wieder vermehrt unter Parteien am Rand des politischen Spektrums um sich greift: Angst, Missgunst und Hass gegen Fremde zu säen, um die eigenen politischen Ziele durchzusetzen. Gegen diesen Geist eine Realität vor Augen zu führen, die Tag für Tag gelebt wird und von einem Geist der Gemeinschaft und des Füreinander-Daseins zeugt, das war der Schulgemeinde des Gymnasiums St. Xaver bei ihrem „Fest der Kulturen“ ein Anliegen.
Das wurde gleich zu Beginn während der Eröffnungszeremonie deutlich: Schülersprecherin Saray Rey Mesta, die auch die Idee für dieses Fest hatte, erinnerte in einer kurzen Ansprache an die zahlreichen Konflikte in der Welt, in denen Menschen aufgrund ihrer Nationalität, Hautfarbe, ihrer sexuellen Identität oder Religion diskriminiert oder grausam verfolgt werden. Dagegen kämen Menschen aus über zwanzig Nationen tagtäglich am Gymnasium St. Xaver friedlich zusammen und lernten mit- und voneinander.
Als Zeichen für diese Vielfalt hießen im Folgenden einige Schüler die zahlreichen Besucher in der Sprache des Landes willkommen, aus dem sie selbst oder ihre Familien ursprünglich stammen. Und Schulleiter Antonio Burgos stellte in seiner Ansprache die lange Tradition der Gastfreundschaft heraus, die bereits von der Gemeinschaft der Steyler Missionare, dem ursprünglichen Träger des Gymnasiums St. Xaver, vorgelebt worden sei.
Beim anschließenden Fest luden denn auch die unterschiedlichen Gruppen der Schulgemeinde die Besucher an verschiedene, über das Schulgelände verteilte Stände ein: Vor dem Hintergrund, dass es sich bei dem Gymnasium St. Xaver um eine Europa-Schule handelt, hatten sich viele Klassen insbesondere mit den Staaten der Europäischen Union beschäftigt, die es u. a. auch im Rahmen einer Länderrallye zu entdecken galt. Auf einer Bühne stellten einige Schüler Musikstücke aus verschiedenen Regionen der Erde vor, während in unmittelbarer Klangweite die Schulpflegschaft die Gäste mit Kaffee und herrlichen Kuchen versorgte und der Förderverein kühle Getränke anbot.
Herzstück des Festes dürfte aber das internationale Büffet gewesen sein, das großen Anklang fand und zu dem Schüler insbesondere Gerichte aus den Ländern mitgebracht hatten, aus dem sie selbst oder ihre Familien stammen. Voller Stolz und Begeisterung priesen sie das von ihnen zubereitete Essen an und brachten auf diese Weise zum Ausdruck, wie reich eine Gesellschaft ist, in der sich jeder frei mit seiner ganz eigenen Identität und seinen Talenten einbringen kann. Im Umkehrschluss wurde damit aber ebenfalls deutlich, wie trostlos es wird, wenn sich Gesellschaften dagegen verschließen.
Insofern dürfte von diesem Fest tatsächlich ein Zeichen ausgegangen sein, das vor Augen führt, wie wichtig es ist, sich für eine Welt einzusetzen, in der jeder Mensch geachtet und mit seinen persönlichen Fähigkeiten geschätzt wird: ein Gut, das zerbrechlich ist und das es zu schützen gilt – insbesondere in unseren Tagen.