39 Schülerinnen und Schüler der neunten Klassen des Gymnasiums und der Realschule Brede verbrachten jetzt acht aufregende Tage in Vallet im „Pays de la Loire“. Doch es war keine gewöhnliche Fahrt: Der Schüleraustausch zwischen den Schulen der Brede und dem Collège Saint Joseph in Vallet feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum. Seit 30 Jahren besteht diese wertvolle Partnerschaft, die von Martin Blumenthal auf deutscher und Pascal Bachelier auf französischer Seite initiiert wurde. Vor drei Jahrzehnten reisten erstmals deutsche Schüler in Begleitung von Martin Blumenthal und Hiltrud Niebecker – beide langjährige, mittlerweile pensionierte Französischlehrer an den Schulen der Brede – nach Frankreich. Viele Schülerinnen und Schüler haben sich in all den Jahren in das „Abenteuer Schüleraustausch“ gestürzt und konnten erleben, wie anfängliche Unsicherheit durch den intensiven Kontakt und das Leben in den Familien schnell in Vertrautheit überging.
„Wir sind sehr stolz und froh, dass wir mit unserer Partnerschule in Vallet seit 30 Jahren einen intensiven Schüleraustausch durchführen, der für unzählige deutsche und französische Schülerinnen und Schüler zu den Höhepunkten ihrer Schullaufbahn zählt. Sie haben ihre Sprachkompetenz verbessert, Freundschaften in Europa geknüpft und die gemeinsamen europäischen Werte auf diese Weise auch gelebt“, würdigte Breden-Schulleiter Dr. Matthias Koch, der schon selbst einmal an einem der Austausche teilgenommen hat, die langjährige Verbindung. In diesem Jahr wurden die Schülerinnen und Schüler von ihren Lehrern Simon Titz und Christiane Seehase begleitet.
Initiator Martin Blumenthal freut sich, dass die Verbindung nach Vallet auch nach seiner Pensionierung gehalten hat: „Meine Motivation war und ist, die Begegnung zwischen den Angehörigen beider Völker zu fördern und damit Verständnis für die Unterschiede zu wecken, aber auch die Neugier und Wertschätzung der jeweils anderen Kultur voranzubringen.“ Dies sei eine Aufgabe, die gerade in den aktuell politisch schwierigen Zeiten unbedingt fortgesetzt werden sollte, zumal die deutsch-französische Freundschaft für den Bestand und die Fortentwicklung der EU weiterhin von größter Bedeutung sei.
Im Jahr 1993 habe ihm die damalige Schulleiterin der Brede, Sr. Diemut Kronenberg, die Adresse der späteren Partnerschule gegeben: „Anschließend nahm ich Kontakt mit meinem französischen Kollegen, dem Deutschlehrer Pascal Bachelier, auf, wir trafen uns noch im Frühjahr privat und einigten uns schnell auf die Durchführung des ersten Schüleraustauschs.“ Im April 1994 war es dann so weit: Die erste Gruppe französischer Schülerinnen und Schüler war zu Gast in Brakel. Das neu ins Leben gerufene Projekt entfachte damals eine solche Begeisterung, dass während der dritten Fahrt von französischer Seite sogar vorgeschlagen worden war, den schulischen Austausch zu einer Städtepartnerschaft auszubauen, wozu es allerdings nicht gekommen ist.
Zum 30-jährigen Jubiläum organisierten die französischen Lehrer kürzlich einen stimmungsvollen Freundschaftsabend. Während des offiziellen Teils betonten der Bürgermeister von Vallet, Herr Marchais, und der Schulleiter des Collège Saint Joseph, Herr Champion, die Bedeutung solcher Austausche für das kulturelle und sprachliche Leben und äußerten die Hoffnung auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit. Beim geselligen Beisammensein wurde viel getanzt, sowohl frei bei selbst gewählter Musik als auch unter Anleitung. Bei bretonischer Live-Musik gab es eine Einführung in landestypisches, gemeinsames Tanzen in Kreisen, was das harmonische Zusammensein perfekt abrundete. Schon Ende März 2025 werden die deutschen Familien die Austauschpartnerinnen und -partner für ebenfalls acht Tage bei sich aufnehmen.