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Schule und Hochschule
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Worum geht es im Leitbild Katholischer Schulen?

Das Leitbild gibt den katholischen Schulen in Trägerschaft des Erzbistums Paderborn und den katholischen Schulen in freier Trägerschaft im Erzbistum eine gemeinsame Ausrichtung und eine verbindliche Orientierung. Das Leitbild stellt eine lebendige und förderliche Verbindung zwischen den Schulen und dem Erzbistum als Träger und dem Zielbild 2030+ her. Dadurch werden eine Selbstvergewisserung sowie eine Darstellung nach außen als katholische Schule ermöglicht. Fragestellungen und Kriterien anderer Evaluationsmaßnahmen, besonders was die Qualität von Unterricht angeht, sollen nicht ersetzt werden. Bei Würdigung der jeweiligen Tradition der Schule soll gleichzeitig ein hohes Maß an Gemeinsamkeiten durch die hier gesetzten Standards erreicht werden.

Das Leitbild entfaltet sich in sieben Themenkomplexe

Katholisch sein bedeutet, als Einzelne und in der Gemeinschaft der Kirche auf der Suche nach Gott zu sein und ihn gleichzeitig auch schon in unserer Mitte erfahren zu können. Es bedeutet, ihm im Gottesdienst und im nächsten Menschen zu begegnen. Für das Erzbistum Paderborn als Träger ist deshalb zunächst eine offene Haltung für die Auseinandersetzung mit Gott und seiner Botschaft eine Grundvoraussetzung, die alle Menschen an der Schule mitbringen müssen. Nur in dieser Offenheit kann eine Beziehung zu Gott und seinem Evangelium entstehen, die stetig wachsen und vertieft werden kann. Die Schulgemeinde bildet für uns nicht nur eine Lehr- und Lerngemeinschaft, nicht nur eine Erziehungsgemeinschaft, sondern in ihr sind Menschen gemeinsam auf der Suche nach einer lebendigen Beziehung zu Gott, den wir in Jesus Christus erkennen können.

  • Schulgottesdienste in unterschiedlichen Formen haben für alle Stufen sowie für die Schulgemeinschaft einen festen Platz im Stundenplan.
  • Das Kirchenjahr bildet sich sichtbar und erfahrbar im Schulleben ab, vor allem in den Gottesdiensten, im Unterricht, in der Gestaltung der Klassenräume und des Schulgebäudes.
  • Lehrkräfte ermöglichen durch einen klaren Standpunkt Orientierung und Beheimatung im Glauben. Äußerlich sichtbar wird dies u. a. durch die Teilnahme am Schulgebet und dessen Mitgestaltung.
  • Der Schultag für die ganze Schulgemeinde beginnt mit einem spirituellen Morgenimpuls oder einem Gebet. Bei besonderen Anlässen, die alle bewegen oder betreffen, gibt es die Möglichkeit zu einem Gebet der ganzen Schulgemeinde, z. B. in einer Pause.
  • Zum Schulleben gehören regelmäßige Angebote zu religiöser Orientierung und Besinnung (Besinnungstage für Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler …).
  • Die regelmäßig gefeierte Eucharistie, vor allem an den wichtigen „Knotenpunkten“ des Schullebens (Aufnahme, Entlassung, Patronatsfest, Schulfest …), ist aus einem sakramentalen Verständnis heraus unverzichtbar. Es ist besonderer Wert darauf zu legen, allen Mitgliedern der Schulgemeinde die Mitfeier der Eucharistie durch eine geeignete Hinführung zu ermöglichen.
  • In der Schule werden Rituale und Gottesdienstformen entwickelt, die den verschiedenen Anlässen im Schulleben zeichenhaft Ausdruck verleihen und so allen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eröffnen, das, was es zu feiern oder auch zu betrauern gilt, mit dem Glauben in Verbindung zu bringen und neue Deutungsmöglichkeiten für das eigene Leben aus dem Evangelium zu erhalten.
  • Das Vorstellen von Kirche als Arbeitgeberin in allen Facetten hat in der Schule einen festen Stellenwert (z. B. bei Angeboten zur Berufswahl oder entsprechenden Praktika, durch Schulbesuche kirchlicher Arbeitgeber und durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufungspastoral des Bistums). Angebote und Anliegen der Berufungspastoral werden von den Lehrkräften weitergegeben, sodass in der Schule eine Offenheit entsteht, in der Schülerinnen und Schüler[1] sich für einen Beruf in der Kirche entscheiden können.
  • Die Schulpastoral hat einen besonderen Stellenwert im Schulleben. Sie besteht aus Schulseelsorge und Schulsozialarbeit. Das Erzbistum beauftragt für die Schule eine eigene Person im Bereich der Schulseelsorge. Den inhaltlichen Rahmen für die Schulseelsorge setzt das Konzept der Abteilung Schulpastoral „Gast und Gastgebende sein“ aus dem Jahr 2022. Aus diesem Auftrag heraus gestaltet das Schulpastoralteam ein humanes und von christlichen Werten geprägtes Schulprofil und wird vor diesem Hintergrund in alle Fragen der Schulentwicklung einbezogen. Eine Begleitung, Qualifizierung und Fortbildung werden durch die Abteilung Schulpastoral des Erzbischöflichen Generalvikariates sichergestellt.

In der Schule gibt es einen eigenen Raum für Gottesdienst, Gebet und Meditation.

[1] Der Begriff Schülerinnen und Schüler bezieht auch die Studierenden der Berufskollegs mit ein.

Katholisch sein heißt, dass der einzelne Mensch als Ebenbild Gottes in Ehrfurcht und Zuneigung zu achten und zu fördern ist. Die fundamentale Bestimmung des Menschen als Geschöpf Gottes macht seine besondere Würde aus. Diese kommt nicht nur den gläubigen Menschen zu, sondern bildet die Grundlage für das christliche Verständnis vom Menschen überhaupt. Das bedeutet: Unsere Schulen sind Orte, an denen sich alle mit Achtung und Respekt begegnen. Dies geschieht in dem Bewusstsein, dass Freiheit und Würde jedes Menschen unabhängig von Alter, Geschlechts- und Sexualidentität, Herkunft und gesellschaftlicher Stellung von Gott selbst geschützte und uns anvertraute Güter sind. Katholische Schulen sind entstanden aus dem Auftrag der Kirche, besonders den Armen und Schwachen in der Gesellschaft Bildung und Teilhabe zu ermöglichen. Diesem Auftrag sind wir dauerhaft verpflichtet.

  • Alle Schülerinnen und Schüler haben Fähigkeiten und Entwicklungspotenziale. Daher sind alle mit ihren je eigenen Begabungen und Potenzialen aufmerksam zu fördern und zu fordern. Nach Möglichkeit erfahren alle die Aufmerksamkeit und Förderung, die sie benötigen, und – wenn sie die Anforderungen nicht erfüllen können – begleitende Unterstützung.
  • Begabte Schülerinnen und Schüler erfahren Aufmerksamkeit und Angebote, die sie besonders fordern (besondere Kurse und Arbeitsgemeinschaften, Ermöglichung von Auslandsaufenthalten, Kontakt zu Universitäten und Instituten, Zusammenarbeit mit Kunst- und Kulturschaffenden, Teilnahme an Veranstaltungen kirchlicher Akademien …).
  • Die Stärkung von benachteiligten Schülerinnen und Schülern ist uns ein Anliegen. Dabei sind eine diakonische Grundhaltung und eine helfende Zuwendung zur bzw. zum Einzelnen leitend für unser Tun. Das zeigt sich u. a. bei Aufnahmekriterien, Leistungen des Fördervereins für bedürftige Schülerinnen und Schüler, Silentium und Nachhilfe, Förderunterricht, digitaler Ausstattung etc.
  • Die finanziellen Beiträge der Eltern zu Klassen- oder Kursfahrten, zu Exkursionen oder religiösen Angeboten (z. B. Einkehrtagen) sind so gestaltet, dass alle teilnehmen können. Über Hilfen und Unterstützungsleistungen ist in geeigneter Form zu informieren.
  • In allen Fächern, die sich mit Gesellschaft, Wirtschaft und Politik befassen, gehört die Sicht auf Benachteiligte immer mit dazu. Die Grundsätze der katholischen Soziallehre sind dabei selbstverständlicher Bestandteil.
  • Unsere Schulen sollen ein geschützter Raum für Schülerinnen und Schüler sein. Dazu dienen Präventionskonzepte und Verhaltenskodexe. Jeder Schulstandort hat eine eigene Präventionsfachkraft, die die regelmäßigen Schulungen des Schulpersonals konkretisiert und Anliegen innerhalb der Schulgemeinschaft umsetzt. Wir leisten damit einen entschiedenen Beitrag zum Schutz unserer Kinder, Jugendlichen und hilfsbedürftigen Erwachsenen vor jeder Art des (sexuellen) Missbrauchs und der Missachtung von persönlichen Grenzen.

Katholisch heißt übersetzt: allumfassend, allgemein. Das bedeutet für uns, dass wir uns mit der weltweiten Kirche und mit der Kirche am Ort (Erzbistum, Dekanat, Pfarrei, Pastoraler Raum) verbunden wissen. Unsere Schulen sind Pastorale Orte in den Pastoralen Räumen. Als Pastorale Orte sind sie eingebunden in die weiteren pastoralen Entwicklungsprozesse des Erzbistums. Das Erzbistum Paderborn ist als Träger einer Schule eine fördernde und fordernde Bezugsgröße. Die Weltkirche bildet für uns eine ständige Aufforderung, unsere Perspektiven zu erweitern und unsere Schulen zu einem Ort der Vorbereitung für die Übernahme von Verantwortung in einer Welt zu machen, in der Grenzen eine immer kleinere Rolle spielen.

  • Die Beschäftigung mit anderen Kulturen und Religionen, mit fremden Sprachen hat auch das Ziel, andere Lebensweisen kennenzulernen, und ist als Bereicherung zu verstehen.
  • Gastfreundschaft und Schulaustausch, Kooperationen und Zusammenarbeit mit anderen Schulen auf der ganzen Welt gehören zum Schulleben dazu.
  • Die Schule pflegt einen regen und verbindlichen Austausch mit der Kirche vor Ort. Das pastorale Personal ist regelmäßig zu Gast in der Schule und unterstützt nach Möglichkeit die Schule in Gottesdiensten und Krisen im Schulalltag. Ehrenamtliches Engagement wird in das Schulleben, besonders in den Ganztag, fest eingebunden. Absprachen in Bezug auf Sakramentenkatechese sind selbstverständlich; der Empfang der Sakramente hat in unseren Schulen einen festen Platz. Die Schule beteiligt sich nach ihren Möglichkeiten am Leben der Gemeinden (stellt Räume zur Verfügung, nimmt an Festen teil, fördert Schülerinnen und Schüler, die sich in Gemeinden engagieren …).
  • Die Verbindung mit dem Papst und dem Erzbischof und mit der Kirche in anderen Ländern der Welt wird im Schulgebäude sichtbar.
  • Die jährlichen Aktionen der bischöflichen Hilfswerke finden in Aktionen, Gottesdiensten und im Unterricht an geeigneter Stelle einen Platz.

Kirchliche Traditionen, pastorale Entwicklungen und Entscheidungen finden ihren Widerhall im Schulleben. Ebenso leistet die Schule einen wichtigen Beitrag zur Pastoral des Erzbistums. Ausflüge in die Bischofsstadt (Exkursionen, Wallfahrten, Ausstellungen, Feste …) sowie Begegnungen mit dem Erzbischof und seinen Vertretern sind im Schulleben fester Bestandteil, um in diesem Zusammenhang auch Eckpunkte der Bistumsgeschichte kennenzulernen. Begegnungen und Kooperationen mit anderen katholischen Schulen sind nach Möglichkeit herbeizuführen.

Katholisch sein heißt, im Dialog zu leben. Das II. Vatikanische Konzil hat dem Dialog mit der Welt, mit den Christinnen und Christen anderer Konfessionen, mit dem Judentum und allen Religionen große Bedeutung zugewiesen. Weil Gott selbst Beziehung ist (Geheimnis der Dreifaltigkeit) und in seinem Wort in Beziehung zu uns Menschen tritt, ist unser Glaube ganz wesentlich ausgerichtet auf Beziehung, Gespräch und Austausch. Weil Gott selbst in sich dialogisch ist (Geheimnis der Dreifaltigkeit) und in seinem Wort den Dialog mit der Welt aufgenommen hat, ist unser Glaube ganz wesentlich verwiesen auf Gespräch und Austausch. Das heißt, unsere Schulen sind katholisch in ökumenischer und interreligiöser Offenheit.

  • Die Begegnungen mit anderen christlichen Konfessionen und mit den Religionen, die am Ort vertreten sind, haben einen festen Platz im Schulleben. Die Anliegen der Ökumene und des interreligiösen Dialogs zeigen sich im Schulleben und werden gefördert.
  • Schülerinnen und Schüler wissen und üben ein, wie man sich in Gottesdiensten verhält und wie man anderen Konfessionen und Religionen respektvoll und angemessen begegnet.
  • Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer setzen sich auch mit Positionen nicht- und andersgläubiger Menschen wertschätzend auseinander.
  • Die Schule nimmt – im Rahmen der Vorgaben des Erzbistums – Schülerinnen und Schüler anderer christlicher Konfessionen sowie Schülerinnen und Schüler anderer Religionen und ohne Konfession auf.

Katholisch sein heißt, den Menschen als eine Einheit von Leib, Seele und Geist zu sehen. In diesem Sinne ist der Leib im Unterschied zum Körper ein theologischer, symbolischer Begriff. Er ist Ausdrucksform der Seele, die Seele ist nicht zu denken ohne den Leib. Vor allem im Tun Jesu an den Menschen wird deutlich, dass das Heil immer dem ganzen Menschen gilt. Es gibt keine Seelsorge ohne „Leibsorge“ und umgekehrt. Nimmt man diese Grundwahrheit unseres Glaubens ernst, gelangt man zu wichtigen und sehr konkreten Konsequenzen für eine katholische Schule. Eine vorbehaltlose Begleitung auf dem Weg zur Entwicklung der eigenen Identität ist daher für uns maßgeblich. Das schließt alle Formen geschlechtlicher Identität ein.

  • Die Schule legt einen besonderen Schwerpunkt auf eine ganzheitliche Erziehung. Fächer und Arbeitsgemeinschaften wie z. B. Kunst, Textilgestaltung, Musik, Sport, Literatur (Theater) oder Ernährungslehre sind weder Rand- noch reine „Nebenfächer“. In all diesen Bereichen werden Schülerinnen und Schüler gefördert.
  • Auf die Versorgung der Schülerinnen und Schüler legt die Schule großen Wert. Was in den Pausen und mittags angeboten wird, wie die Räume gestaltet sind, in denen Essen und Ausruhen stattfinden, welchen Stellenwert gemeinsames Essen hat (bis hin zum Tischgebet), wird gemeinsam in christlicher Verantwortung überlegt und geplant. Den Schülerinnen und Schülern werden der richtige Umgang mit Lebensmitteln und deren Wertschätzung vermittelt.
  • Eine besondere geschlechtssensible Förderung der Schülerinnen und Schüler, altersentsprechend und bei Bedarf auch in getrennten Gruppen oder Klassen, gehört zum Förderkonzept der Schule. Dabei fördern wir die Entwicklung einer Bildungs- und Lernkultur, in der Diversität als Bildungsgewinn und wertvolle Ressource für wechselseitiges Lernen betrachtet und geachtet wird.
  • Gesundheitserziehung sowie ein vielfältiges Netz von Angeboten in Krisensituationen (Krankheit, Suchtverhalten, Mobbing, psychische Krisen …) sind unerlässlich. Die Schule nutzt bestehende Einrichtungen der Caritas und ähnlicher Träger zur Beratung und Prävention, pflegt regelmäßige Kontakte dorthin und macht sie den Schülerinnen und Schülern und Eltern bekannt. Die Mitarbeitenden unterstützen sich gegenseitig und bilden sich regelmäßig fort, um in diesem Bereich professionell und kollegial zu agieren.
  • Die Schulpastoral unterstützt durch verschiedene Angebote der Schulseelsorge und Schulsozialarbeit Gesundheit, Wohlergehen und spirituelle Entwicklung aller am Schulleben Beteiligten.

Katholisch sein heißt, die Welt als Schöpfung Gottes zu verstehen. Aus der Tradition heraus ist das Katholische bestimmt von einer umfassenden Freude am Leben und am Guten der Welt. Mensch und Welt sind ein Geschenk Gottes und sprechen zeichenhaft von ihm. In diesem Sinne übernimmt der Mensch auch die Verantwortung für die Schöpfung. Die Welt gehört nicht uns. Wir nehmen Gottes Auftrag ernst, sie zu bewahren, zu behüten und zu gestalten. An unseren Schulen sollen junge Menschen, die später einmal in unterschiedlichen Bereichen Verantwortung tragen werden, auf diese Aufgabe vorbereitet werden.

  • Die Schule erzieht zur Ehrfurcht vor der Schöpfung und zur verantwortungsvollen Gestaltung der geschaffenen Welt.
  • Die Schülerinnen und Schüler werden zu einem verantwortungsvollen, reflektierten und nachhaltigen Umgang mit allen natürlichen Ressourcen angehalten und erzogen.
  • Aktionen und Initiativen kirchlicher und kirchennaher Gruppen in den Verantwortungsbereichen Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung haben Raum im Schulleben und werden gefördert.
  • Im gesamten Bereich der Versorgung der Schulgemeinde (Cafeteria, Mensa, Projekte von Schülerinnen und Schülern) werden ökologische und soziale Aspekte (Herkunft der Lebensmittel, Produktionsbedingungen) nach Möglichkeit berücksichtigt.
  • In jeder Schule gibt es regelmäßig Feste, in denen die einzelnen Gruppen, aber auch die gesamte Schulgemeinde sich immer wieder zusammenfindet, in denen sich alle als Teil der Schulgemeinde erleben und sich an ihr freuen können. Dazu gehört auch das Feiern von besonderen Erfolgen und Leistungen. Darunter werden nicht allein Leistungen in einzelnen Unterrichtsfächern verstanden. Auch besondere künstlerische Leistungen oder ein besonderes soziales oder kirchliches Engagement werden angemessen hervorgehoben.

Katholisch sein heißt, sich bewusst zu machen, dass der Mensch zum Guten fähig ist und zum Guten befähigt werden kann. Diese Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler wollen wir besonders stärken. Dazu gehört zunächst, ein festes Bewusstsein von der eigenen Würde und dem eigenen Gut-Sein zu erlangen. Dazu gehört aber auch, andere Menschen als Gabe und Aufgabe zu erkennen. Die Botschaft Jesu dient uns dabei als Programm. Zentral ist für uns die Verantwortung für unsere Mitmenschen. Das bedeutet, jungen Menschen diese Verantwortung vorzuleben und sie dazu zu motivieren, selbst soziale Verantwortung wahrzunehmen und eigene Talente für Not leidende einzelne Menschen sowie für die Gemeinschaft einzusetzen.

  • In unseren Schulen pflegen wir einen wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander. Für Diskriminierungen und Gewalt jeglicher Art ist kein Platz. Präventive Maßnahmen und die Frage nach Fehlverhalten und Versöhnung erfahren besondere Aufmerksamkeit. Pädagogische Maßnahmen sind so gestaltet, dass sie Schülerinnen und Schüler stärken und ermutigen. Im Sinne einer Erziehungsgemeinschaft fordern und unterstützen wir die Verantwortung der Eltern für die positive Entwicklung ihrer Kinder. Wenn dieser respektvolle Umgang nach allenBemühungen an einem bestimmten Punkt nicht mehr möglich ist, sind Konsequenzen, die bis hin zur Auflösung des Schulvertrags reichen, in Betracht zu ziehen.
  • Eine Streitkultur und Streitschlichtung, bei der die Schülerinnen und Schüler beteiligt sind, sind selbstverständlich.
  • Das Engagement für caritative Projekte ist für die Schule selbstverständlich und verpflichtend. Jede Schule engagiert sich als ganze Schule für ein Projekt im Rahmen der im weitesten Sinn caritativen Arbeit einer Gemeinde / der Gemeinden am Schulort.
  • Jede weiterführende Schule führt – vorzugsweise in einem Sozialpraktikum oder in anderen sozialen Projekten – die Schülerinnen und Schüler an aktiv gelebte Solidarität und Mitmenschlichkeit heran. Die Teilnahme ist für alle verbindlich. Vor- und Nachbereitung finden im Unterricht statt.
  • Die Schulgemeinschaft wird von allen Akteurinnen und Akteuren gemeinsam lebendig gestaltet. Aufgaben der Schulgemeinschaft werden nach Möglichkeit gemeinsam bewältigt. Alle tragen Mitverantwortung für ein funktionierendes Schulleben. Selbstverständlich ist in diesem Zusammenhang auch die Teilnahme an Gottesdiensten der Schulgemeinschaft.
  • Jede Schule hat nach Möglichkeit eine Schulpartnerschaft mit einer katholischen Schule in der Diaspora (Nord- und Osteuropa) oder in Ländern des Globalen Südens und arbeitet mit Einrichtungen und Werken des Erzbistums zusammen.
  • In der Erziehungspartnerschaft bzw. -gemeinschaft ist eine regelmäßige Kommunikation zwischen Lehrkräften und Eltern selbstverständlich. Eltern und Schülerinnen und Schüler werden bei allen wichtigen Themen beteiligt. Dazu gehören neben Bildungsveranstaltungen und religiösen Impulsen auch Angebote im Präventionsbereich sowie kulturelle Veranstaltungen.
  • Jede Schule kooperiert nach individueller Möglichkeit mit den umliegenden (Grund-)‌Schulen (besonders solchen in sog. sozialen Brennpunkten). So können Nachhilfe, Lesepatenschaften, Freizeitaktivitäten o. Ä. angeboten werden.
  • Christinnen und Christen mischen sich in Politik und Gesellschaft ein. Die Schulgemeinde setzt sich für die Grundwerte der parlamentarischen Demokratie ein und tritt jeder Form von Diskriminierung entgegen.

Für viele Schülerinnen und Schüler besteht die Bindung an die Schulgemeinde über den Schulabschluss hinaus. Die Schule fördert dies durch eine aktive Ehemaligenarbeit (Treffen, Ehemaligenverein, Einbindung in das Förderkonzept …).

Katholisch sein bedeutet auch, in unserer modernen, sich ständig ändernden Welt engagiert und fortschrittlich zu agieren. Wir erkennen die zunehmende Bedeutung der Digitalität in unserer Gesellschaft und integrieren sie aktiv in unsere Bildungsumgebung. Für Kinder und Jugendliche ist die digitale Welt ein natürlicher Teil ihres Lebens, und wir nutzen unsere Erfahrung sowie auch unser Wertegerüst, um sie bestmöglich auf die Zukunft vorzubereiten. In unseren katholischen Schulen ist die Digitalisierung ein wesentliches und sich dynamisch entwickelndes Lernwerkzeug.

Unser Bildungsansatz stellt immer den Menschen und seine Entwicklung in den Mittelpunkt. Wir nutzen digitale Medien, um kritisches Denken, reflektiertes Handeln und lösungsorientierte Ansätze zu fördern, ohne dabei die Wichtigkeit der persönlichen Interaktion zu vernachlässigen. Im Unterricht werden Potenziale, Herausforderungen und Risiken der Digitalisierung aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.

  • In unserer digitalen Schulumgebung wahren wir die Würde und Persönlichkeit jeder und jedes Einzelnen ebenso wie in der analogen Welt. Die Erziehung zu einem reflektierten Umgang mit anderen, der Umwelt und sich selbst ist immer zentraler Bestandteil unseres Unterrichts.
  • Digitales Lernen ist inklusiv. Wir ermöglichen allen Schülerinnen und Schülern unabhängig von ihrem sozialen Hintergrund den Zugang zu digitalen Lernressourcen und -technologien.
  • Digitale Medien werden gezielt und reflektiert eingesetzt, um das Lernen zu verbessern. Sie sind ein Teil unseres vielfältigen Lernangebots.
  • Ein gesunder Umgang mit Medien ist uns wichtig. Wir erziehen unsere Schülerinnen und Schüler zur Selbstregulation und zum bewussten Umgang mit digitalen Medien.
  • Unsere Lehrkräfte erhalten kontinuierliche Unterstützung und Fortbildung im Bereich der Digitalisierung, um auf dem neuesten Stand der Technik und Pädagogik zu bleiben.
  • Die Partnerschaft zwischen Schule und Elternhaus wird gestärkt, um einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Medien zu fördern. Eltern erhalten Unterstützung und Informationen, um ihre Kinder in der digitalen Welt zu begleiten.
  • Unsere Digitalisierungsstrategie ist nachhaltig und berücksichtigt ökologische Aspekte wie den ressourcenschonenden Einsatz von Technologie.
Kontakt
schuleundhochschule@erzbistum-paderborn.de
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