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Schule und Hochschule im Erzbistum Paderborn
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Beauftragt zu Bildung und Verkündigung

52 Religionslehrerinnen und Religionslehrer erhalten Missio Canonica / Diözesanadministrator Dr. Bredeck beauftragt und sendet im Paderborner Dom

52 Lehrerinnen und Lehrer von verschiedenen Schulen im Erzbistum Paderborn empfingen am Freitag, 27. Oktober 2023, aus den Händen von Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck ihre offizielle Beauftragung, zukünftig im Namen der Kirche katholischen Religionsunterricht zu erteilen. Der aktuelle Leiter des Erzbistums Paderborn überreichte den Lehrkräften unterschiedlicher Schulformen im Paderborner Dom jeweils eine Urkunde mit der kirchlichen Unterrichtserlaubnis als offizielle Grundlage für ihre Arbeit als Religionslehrerin und Religionslehrer sowie der Missio Canonica, die kirchliche Beauftragung zum Dienst der Verkündigung im katholischen Religionsunterricht. Beim „Missio-Tag“ für die Religionslehrkräfte lag ein besonderer Fokus auf dem Thema „Barmherzigkeit“.

Das Erzbistum Paderborn freut sich über 52 Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die am Freitag in Paderborn die Kirchliche Unterrichtserlaubnis und Missio Canonica erhalten haben.

„Religion“ ist an Schulen in Deutschland ein ordentliches Unterrichtsfach. Lehrerinnen und Lehrer studieren an staatlichen Universitäten Theologie, um das Fach unterrichten zu können. Im Erzbistum Paderborn – von Minden im Norden bis nach Siegen im Süden und von Höxter im Osten bis nach Herne im westlichen Ruhrgebiet – besuchen rund 185.000 katholische Schülerinnen und Schüler an allen Schulformen den Religionsunterricht, wöchentlich werden 18.500 Stunden katholischer Religionsunterricht an 1.550 Schulen von 5.300 katholischen Religionslehrerinnen und Religionslehrern erteilt – Religionslehrkräften, die die kirchliche Unterrichtserlaubnis sowie die Missio Canonica erhalten haben.

Warum Religionslehrerin oder -lehrer?

Christoph Dohmann unterrichtet am Hanse-Berufskolleg in Lemgo Katholische Religion und Mathematik. Der Pädagoge schätzt am Religionsunterricht die Möglichkeiten, auf die Lebensfragen von Schülerinnen und Schülern einzugehen. Auch gesellschaftliche Fragen können im Religionsunterricht mit den Schülerinnen und Schülern diskutiert werden. „Wenn in solche Diskusionen die Perspektive des Glaubens eingebracht wird, eröffnen sich neue Antwortmöglichkeiten“, ist Christoph Dohmann überzeugt. Er selbst hat an den Schulen der Brede, die vom Erzbistum Paderborn getragen werden, „guten“ Religionsunterricht erlebt, was mit ein Grund dafür war, dass er nun selbst Religionslehrer ist.

Die Fächer Biologietechnik und Religion unterrichtet Verena Aagten am Paul-Ehrlich-Berufskolleg in Dortmund. Den Religionsunterricht erlebt sie als eine Chance, eigene Meinungen auszutauschen, neue Perspektiven aufzuzeigen, sich zu öffnen, auch für religiöse Fragen. „Im Religionsunterricht lassen sich Antworten entdecken in der christlichen Religion, aber auch andere Einstellungen und Religionen haben ihren Platz.“ Für Verena Aagten bedeutet Barmherzigkeit die Offenheit für andere Lebensentwürfe der Schülerinnen und Schüler: „Jede und jeder ist willkommen und wertvoll.“

Herzens-Projekt Religionsunterricht

Alisa Schwarz hat in Paderborn die Fächer Deutsch und Religion studiert, unterrichtet diese an den Schulen der Brede in Brakel und an der St. Michael Realschule in Paderborn – beide Schulen werden vom Erzbistum Paderborn getragen. „Religionsunterricht ist mir ein Herzens-Projekt“, erklärt Alisa Schwarz. „Schülerinnen und Schüler haben oft wenig Kontakt zur Religion oder haben oft auch Vorurteile.“ Hier sei es ihr wichtig, offen miteinander zu sprechen, den Blick zu weiten und Grenzen zu sprengen. Alisa Schwarz betont, der kritische Blick von Schülerinnen und Schülern sei ein Mehrwert, denn er sei die Grundlage dafür, den Blick zu weiten und möglicherweise einen Zugang zur Religion zu finden. Der Pädagogin ist es ein Anliegen, den Lernenden mit Barmherzigkeit entgegenzutreten, sie so zu sehen, wie sie sind, Begabungen herauszulocken, Meinungen zu schärfen und Schülerinnen und Schülern stark zu machen.

An den Schulen der Brede in Brakel sowie an der St. Michael Realschule in Paderborn – beides Schulen, die vom Erzbistum Paderborn getragen werden –, unterrichtet Alisa Schwarz das Fach Religion. Für sie ist Religion ein Herzens-Projekt. Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck überreichte der Pädagogin die Missio-Urkunde.

Elisabeth Stracke hat in Siegen studiert, unterrichtet an der Sekundarschule Olpe-Drolshagen die Fächer Mathematik und Religion. In ihrem Religionsunterricht möchte Elisabeth Stracke den Schülerinnen und Schülern eine andere Welt erschließen, ihnen vermitteln, dass sie nicht allein sind, ihnen auch eine Auszeit vom Schulalltag ermöglichen. Durch Rollenspiele macht sie beispielsweise biblische Geschichten für die Kinder und Jugendlichen erlebbar, „so dass sie die Nähe Gottes im eigenen Leben entdecken und spüren können“. „Barmherzigkeit bedeutet für mich, mit offenen Armen – so wie der biblische ‚barmherzige Vater‘ – auf andere Menschen zuzugehen, jedem Menschen Mitgefühl zu schenken“, erläutert die Pädagogin.

Fördern und Stärken

Mit den Begriffen Sensibilität und Offenheit beschreibt Alexandra Fisch ihren Religionsunterricht. Die Grundschullehrerin unterrichtet an der Marienschule Sundern. Sie möchte den Kindern die Möglichkeit geben, Religion kennen zu lernen, ihnen auch die Erfahrung von Kirche ermöglichen, fragt mit ihnen gemeinsam nach der „Traum-Kirche“. Barmherzigkeit bedeutet für Alexandra Fisch, im Blick zu haben, dass sich die Kinder in der Gemeinschaft gegenseitig unterstützen und fördern. „Im jahrgangsübergreifenden Unterricht der ersten und zweiten Klasse helfen die Schülerinnen und Schüler einander, unterstützen sich, bringen sich mit ihren Begabungen und Fähigkeiten ein, fördern und stärken andere – und damit auch sich selbst“, erklärt Grundschullehrerin Alexandra Fisch.

Paulina Gleiche unterrichtet an der Wilhelm-Oberhaus-Schule in Herford. Nachdem sie vier Jahre lang als Grundschullehrerin tätig war, absolvierte sie den Zertifikatskurs „Katholische Religionslehre“ und freut sich nun, die kirchliche Unterrichtserlaubnis entgegenzunehmen. „Der christliche Glaube ist mir nahe, ich möchte den Glauben Kindern weitergeben“, erläutert Paulina Gleiche. „Im Religionsunterricht eröffnet sich aufgrund seiner Themen und der möglichen Offenheit ein ganz anderer, neuer Raum. Beziehungen werden aufgebaut, Vertrauen und Zutrauen sind wichtig. ‚Barmherzigkeit‘ ist ein anderer Begriff dafür“, unterstreicht Paulina Gleiche. Barmherzigkeit sieht die Grundschullehrerin als Maßstab und Orientierung für das eigene Verhalten und Leben – auch im Blick auf die Schülerinnen und Schüler.

Ein Gott der Barmherzigkeit

Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck bekräftigte den Wert der bildenden, verkündigenden und vermittelnden Arbeit von Religionslehrerinnen und Religionslehrern sowie des Religionsunterrichts, er präge die Persönlichkeit, thematisiere grundsätzliche Fragen und stärke Menschen auf ihrem Lebensweg. „Barmherzigkeit“ sei für den Schulalltag „enorm bedeutend“, für den Religionsunterricht „essenziell“, für die anderen Fächer wichtig, sagte der aktuelle Leiter des Erzbistums Paderborn in seiner Predigt im Paderborner Dom. Wer wisse und akzeptiere, dass er selbst begrenzt sei, könne mit der Begrenztheit der Anderen barmherziger umgehen und möglicherweise in ihnen das wecken, was auf den ersten Blick nicht schon da ist. Wer Gottes Barmherzigkeit spüre und um seine eigene Begrenzung wisse, werde auch die Schwächen anderer nicht dramatisieren und versuchen, sie in Stärke zu verwandeln, vertiefte Diözesanadministrator Dr. Bredeck. Gott zeige sich als ein Gott der Barmherzigkeit und wünsche, dass Menschen barmherzig sind und barmherzig handeln.

Zum Abschluss seiner Predigt stellte Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck heraus, Religionslehrerinnen und Religionslehrer „tragen viel dazu bei, dass das Leben von jungen Menschen an Tiefe und Weite gewinnt. Bei Ihnen als Religionslehrkräften, in Ihrem Religionsunterricht, können Kinder und Jugendliche das bekommen, was ihre Seele stärkt und sie groß macht im Leben.“

Begegnung und Vernetzung

Dompropst Monsignore Joachim Göbel unterstrich als Leiter des Bereichs Schule und Hochschule im Erzbischöflichen Generalvikariat die Bedeutung der Religionslehrerinnen und –lehrer: „Als Erzbistum Paderborn sind wir uns sehr bewusst, dass Religionslehrkräfte für Schülerinnen und Schüler oftmals die primären Kontaktpersonen zum Glauben und zur Kirche sind.“ Daher sei es dem Erzbistum Paderborn ein Anliegen, seinen 5.300 Religionslehrkräften ein breites Portfolio an Unterstützung anzubieten, bekräftigte Dompropst Göbel. Der Gewinn eines regelmäßigen Religionsunterrichts sei insbesondere in Zeiten der Veränderung, der Verunsicherung und der Krise für Schülerinnen und Schüler hoch. Dieser „Mehrwert des Religionsunterrichts“ dürfe nicht durch andere Zwänge, beispielsweise durch den Mangel an Lehrkräften für den Unterricht in anderen Fächern, beeinflusst werden.

Die teilnehmenden Religionslehrerinnen und -lehrer lernten an ihrem „Missio-Tag“ im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum in Paderborn das Angebot der Abteilung Religionspädagogik kennen, erhielten Informationen über das Medienzentrum, das Erzbischöfliche Diözesanmuseum sowie über die Abteilungen Schulpastoral und Berufungspastoral im Erzbischöflichen Generalvikariat. Sie hatten zudem die Möglichkeit zum Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen zur eigenen Rolle als Religionslehrkraft. Ein schulformbezogener Austausch, die Vorstellung der durch das Erzbistum Paderborn bereitgestellten Unterstützung für den Religionsunterricht, sowie Führungen durch den Paderborner Dom rundeten ihren Einführungstag ab, der schließlich mit der Feier der Eucharistie und der feierlichen Überreichung der Missio-Canonica-Urkunde im Hohen Dom zu Paderborn endete.

Vorläufige Kirchliche Unterrichtserlaubnis im Vorbereitungsdienst

Wer sein Studium abgeschlossen hat und in den Vorbereitungsdienst an einer Schule startet, erhält vom Erzbistum Paderborn eine vorläufige Kirchliche Unterrichtserlaubnis. 20 Studierende konnten bereits am Beginn der Woche im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum ihre vorläufige Unterrichtserlaubnis entgegennehmen, die ihnen ermöglicht, während der Zeit ihres Vorbereitungsdienstes im Namen der Kirche Religionsunterricht zu erteilen. Mentorinnen und Mentoren, die die Studierenden während ihres Studiums begleiten, bereiten den Tag für die Absolventinnen und Absolventen vor. Er beinhaltet einen Rückblick auf die Studienzeit sowie die Feier des erfolgreich abgeschlossenen Studiums. Fester Programmpunkt ist zudem der Austausch mit einer Referendarin oder einem Referendar, die ihre erste Zeit an einer Schule beendet haben und für Fragen, Sorgen und Tipps bereitstehen.

 

Missio Canonica

Aus der Kompetenz der Kirche für den Inhalt des Religionsunterrichts ergibt sich die Notwendigkeit einer kirchlichen Beauftragung von Religionslehrkräften. Religionslehrerinnen und -lehrer leisten einen Dienst für die Kirche, die Gesellschaft und für die heranwachsende Generation: Sie stehen mit ihrer Person für den Glauben der Kirche und werden in der Schule als Repräsentanten des christlichen Glaubens und der Kirche angesehen und angesprochen.

Religionslehrerinnen und Religionslehrer sind Brückenbauer zwischen Kirche und Schule. Eine Berufstätigkeit als Religionslehrkraft setzt neben der theologischen und pädagogischen Befähigung die volle Eingliederung und aktive Mitgliedschaft in der Katholischen Kirche voraus.

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