Im Rahmen der von der Katholischen Kirchengemeinde St. Michael und dem Dekanat Höxter initiierten Projektwoche zum Thema „Künstliche Intelligenz in Kirche“ fand am vergangenen Sonntag ein Konzert in der Brakeler Pfarrkirche statt, das es dort in dieser Form sicherlich noch nicht gegeben hat: Der gedankliche Ansatz dieses besonderen Konzertes bestand in der Idee, traditionelle und innovative Musizierweisen einander einmal auf experimentelle Art in Kontakt zu bringen.
Die inhaltliche Grundlage bildete ein Kreuzweg in acht Stationen, der während der Liboriwoche 2023 in einem Projekt der Paderborner „Citypastoral“, des Citymanagements Paderborn, der Paderborner Pfarrei St. Liborius, des Erzbistums Paderborn und des Fraunhofer-Instituts mithilfe künstlicher Intelligenz einer modernen bildhaften Deutung zugeführt wurde. Diese Idee wurde jetzt von den Schülerinnen und Schülern des Musikkurses des Jahrgangs Q2 aufgegriffen. Sie ließen vier der KI-generierten Bilder nach ihrer Deutung ebenso von einer KI-Software musikalisch vertonen.
Die Ergebnisse dieser Interpretation der Kreuzwegbilder musikalischer Spontankunst gegenübergestellt. Über die vier anderen KI-Kreuzwegbilder improvisierte der aus Köln stammende Prof. Albert Richenhagen an der Orgel. Der experimentelle Reiz für alle Anwesenden bestand darin, dass die Ausführenden des Konzertes und auch das Publikum im Moment der Aufführung nicht wussten, welche Musik die jeweils andere Seite präsentieren würde. So wurde das Konzert zu einem intensiven, abwechslungsreichen und zugleich meditativen Hörerlebnis für alle Anwesenden.
Für die Schülerinnen und Schüler der Q2 der Brede ist es ein ganz besonderes Projekt gewesen. Im Folgenden berichten sie von ihren Erfahrungen:
„Gerade dieses Miteinander aus Inhalt, Bildern und Musik war sowohl für die Zuhörer als auch uns selbst essenziell, um die Bilder deuten und ihre gewünschten Wirkungen verstehen zu können.“ (Lukas Singer und Leo Ulrich)
„Unsere Projektreihe zum Thema ‚Mit KI Musik generieren‘ war ein total spannendes Projekt mit einem atemberaubenden Ergebnis. Auch wenn der Anfang holprig verlief und wir keine geeignete KI-Software finden konnten, konnten wir schließlich intensiv an dem Musikstück arbeiten. Insgesamt war es also sehr interessant mal eine andere Unterrichtsreihe im Musikunterricht umzusetzen. Es hat sehr viel Spaß gemacht! Ich persönlich finde zudem, dass uns das Konzert sehr gut gelungen ist. Spannend war der Kontrast zwischen KI-generierter Musik und der Orgel-Improvisation.“ (Lina Schoppmeier)
„Die Unterrichtsstunden waren sehr abwechslungsreich und wir konnten unser Wissen zur KI definitiv erweitern. Bei der Umsetzung konnten wir unserer Kreativität dann freien Lauf lassen, da wir keine Vorschriften dazu hatten. Besonders spannend war es, den Kreuzweg einmal auf eine ganz neue Art und Weise kennenzulernen. Das Konzert verlief sehr gut und wir haben auch nur positives Feedback erhalten.“ (Antonia Köhne)
„Meiner Wahrnehmung zufolge war das Konzert ein voller Erfolg. Es kam sehr gutes Feedback zurück und dadurch weiß man, dass sich die stundenlange Auseinandersetzung sehr gelohnt hat. Das Projekt war sehr spannend, da man sich genau mit der KI auseinandersetzen musste, um etwas Passendes zu entwickeln. Außerdem war es eine Herausforderung, die einzelnen Musikstücke zusammenzubringen.“ (Aditha Unruhe)
