Alles nur ein Kinderspiel? So fragen die Sängerinnen und Sänger im ersten Lied des Musikdramas, während sie dazu Ringelreigen tanzen. Doch zugleich machen ihr Aussehen in zerlumpter Sträflingskleidung und der weitere Liedtext deutlich, dass sie hier nicht einem harmlosen Spiel nachgehen, sondern dass es sich bei ihnen um jugendliche Insassen eines Konzentrationslagers handelt.
Sie alle sind der willkürlichen Gewalt im Lager ausgesetzt. Und über ihnen allen schwebt die Gefahr, in einem Zug zu einem für sie unbekannten Ziel deportiert zu werden, von dem niemand jemals zurückgekehrt ist.
Entsprechend versuchen die Kinder und Jugendlichen, sich gegenseitig Mut zu machen und aus Spielen, dem heimlich stattfindenden Unterricht oder Begegnungen mit der Natur in Form eines kleinen Schmetterlings Kraft zum Überleben zu schöpfen.
Hoffnung keimt insbesondere unter ihnen auf, als sie als Sängerinnen und Sänger an einer von dem ebenfalls internierten Komponisten Hans Krása geschriebenen Oper teilnehmen sollen, die allerdings nur zu Propagandazwecken im Lager aufgeführt wird: Inspektoren des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, die Theresienstadt besuchen, soll auf diese Weise vorgespielt werden, dass die Verhältnisse im Ghetto ausgezeichnet seien und es den Lagerinsassen gutgehe.