Die Projektangebote der Schulpastoral Grundschule werden auch im neuen Halbjahr des aktuellen Schuljahres gut angenommen. Seit dem letzten Frühjahr 2022 haben über 1.000 Schülerinnen und Schüler an den Projekten „Zeit für dich – Stille und Entspannung“, „Du hast die Welt so wunderbar gemacht – Schöpfung“ und „Heldinnen und Helden – Finde deine Stärken“ in unterschiedlichen Grundschulen teilgenommen. Von Bielefeld über Schwaney bis Kirchborchen, Paderborn und Dortmund gibt und gab es Anfragen aus dem ganzen Erzbistum.

Über 1.000 Kinder nahmen an den Projekten der Grundschulpastoral teil – ein (Erfahrungs-)Bericht

Thomas Koeper, Lehrer an der Grundschule St. Michael in Paderborn, schildert seine Erfahrungen in einem Interview mit Sarah Münsterteicher.
Lieber Thomas, Danke, dass du Dich für ein Interview bereit erklärt hast!
Würdest Du dich und Deine Person den Leser:innen kurz vorstellen?

Sehr gerne! Ich bin Thomas Koeper und Klassenlehrer der Bärenklasse an der Grundschule St. Michael Paderborn. Ich habe die Fächer Mathematik, Deutsch und Musik studiert und freue mich jeden Tag wieder mit den Kindern zusammen zu arbeiten.

Worin siehst Du jeweils den Mehrwert der Projekte? Und warum sollte man die Projekte buchen? Deine Schule hat das Held:innen und Stille-Projekt durch geführt.
Die Vorteile sind vielfältig und bei beiden Projekten ganz unterschiedlich. Natürlich ist es für die Kinder zunächst ein großer Anreiz, etwas Besonderes außerhalb vom Unterrichtsalltag zu machen. Gleichzeitig werden aber wichtige Inhalte vermittelt. Der Alltag wird auch für die Kinder – nicht nur – in der Schule immer stressiger. Parallel verbringen sie immer mehr Zeit in der Schule, etwa durch den Ganztag. Dabei sind sie immer wieder in Kontakt mit anderen Kindern. Umso wichtiger ist es, den Kindern Momente und Angebote der Ruhe zu ermöglichen. Pausen und Entspannung sind ein wichtiger Ausgleich, um anschließend beim Lernen wieder durchstarten zu können. Das Stille- Projekt vermittelt anschaulich, wie verschiedene Angebote zu Ruhephasen in Gruppen oder für sich persönlich geschaffen werden können. Durch viele unterschiedliche praktische Erfahrungen werden die Kinder zur Stille geführt, ohne dabei den Spaß zu verlieren. Parallel ermöglicht das Material, dass diese Ansätze sowohl durch die Kinder als auch durch die Erwachsenen in den Schulalltag Einzug erhalten.
Im dritten und vierten Schuljahr liegt bereits eine große Entwicklung der Persönlichkeit hinter den Kindern. Durch den verstärkten Blick auf Leistung wird es umso wichtiger, eigene Stärken in allen Bereichen im Blick zu behalten. Genau darauf zielt das zweite – das Helden-Projekt – ab. In jedem steckt ein Superheld, doch welcher steckt in mir? Was sind meine „Superkräfte“? Mit diesem Gedanken gestärkt in den Schulalltag zurückzugehen, ist für die Kinder ein großer Gewinn.
Was waren jeweils besondere Highlights für dich?
Das ist schwierig zu beantworten, weil es so viele unterschiedliche Momente gab.
Ich glaube beim Stille-Projekt war es „die Stillefeder“. Aus einem erstmal unscheinbaren, alltäglichen Gegenstand entstand durch eine kleine neue Bedeutung eine große Wirkung, die man einfach selbst erleben muss.
Im Helden-Projekt war es der Moment, als sich nach und nach bei den Kindern „der Schalter umlegte“ und sie merkten, dass aus den Merkmalen ihrer Idole und größtenteils fiktiven Helden ihre eigenen Fähigkeiten wurden und diese im realen Leben mindestens genauso wichtig sind.
Und wie geht es „weiter“ an der Schule? Werdet ihr die Projekttage wiederholen?
Die Wiederholung war nicht nur bei mir, sondern im ganzen Kollegium keine Frage. Die gute Vorbereitung und Durchführung hat Kinder und Erwachsene begeistert. Aktuell planen wir ein System, sodass jedes Kind, das unsere Schule besucht, einmal beide Projekte miterleben kann. Etwas, was man nicht nur Schulen mit katholischem Bezug empfehlen kann!
Vielen Dank für das Gespräch, Thomas!