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Schule und Hochschule
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© Jon Tyson@unsplash.com

Gottes Wort macht Schule. Interview zum fünften Sonntagsevangelium der Fastenzeit

Fastenzeit – eine geschenkte Zeit um innezuhalten, sich neu auszurichten und umzukehren.
Dazu braucht es immer wieder Inspirationen und eine Orientierung an Gottes Wort.
Unsere Impulse möchten Sie dazu anregen:
Zu Beginn jeder Fastenwoche präsentieren wir Ihnen auf unserer Homepage ein neues Interview, in dem das Evangelium des jeweiligen Fastensonntags die Gesprächsgrundlage ist:
Unsere Gesprächspartnerinnen und -partner stammen aus verschieden Bereichen der Schulpastoral, leben in verschiedenen Orten des Bistums, sind jung und älter. Gemeinsam ist ihnen ihr Interesse an Gottes Wort für ihr Leben.
So macht Gottes Wort Schule.

Evangelium des fünften Fastensonntags: Joh 8, 1-11

1 Jesus aber ging zum Ölberg. 2 Am frühen Morgen begab er sich wieder in den Tempel. Alles Volk kam zu ihm. Er setzte sich und lehrte es. 3 Da brachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer eine Frau, die beim Ehebruch ertappt worden war. Sie stellten sie in die Mitte 4 und sagten zu ihm: Meister, diese Frau wurde beim Ehebruch auf frischer Tat ertappt. 5 Mose hat uns im Gesetz vorgeschrieben, solche Frauen zu steinigen. Was sagst du? 6 Mit diesen Worten wollten sie ihn auf die Probe stellen, um einen Grund zu haben, ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich und schrieb mit dem Finger auf die Erde. 7 Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie. 8 Und er bückte sich wieder und schrieb auf die Erde. 9 Als sie das gehört hatten, ging einer nach dem anderen fort, zuerst die Ältesten. Jesus blieb allein zurück mit der Frau, die noch in der Mitte stand. 10 Er richtete sich auf und sagte zu ihr: Frau, wo sind sie geblieben? Hat dich keiner verurteilt? 11 Sie antwortete: Keiner, Herr. Da sagte Jesus zu ihr: Auch ich verurteile dich nicht. Geh und sündige von jetzt an nicht mehr!

(Einheitsübersetzung 2016)

„In der Schule lerne ich viele Schülerinnen und Schüler kennen. Der geprägte Ausdruck „der erste Eindruck zählt“ gilt auch hier.

Ich nehme den Text als Grundlage für meine Arbeit – ich möchte Lernende nicht direkt nach dem ersten Eindruck „verurteilen“, sondern ihnen eine Chance geben, sich einzubringen.“

 

Silke Münkhoff, Lehramtsstudierende im Praxissemester in Paderborn

Redaktion

1. Wer bist du und welche Aufgabe hast du in deinem schulischen Arbeitsfeld?

Silke Münkhoff

Ich heiße Silke Münkhoff, bin 29 Jahre alt und verheiratet. Seit 2015 studiere ich an der Universität Paderborn die Fächer Deutsch und Religion sowie Wirtschaftswissenschaften für das Lehramt an Berufskollegs. Derzeit bin ich im Praxissemester am Berufskolleg des Kreises Höxter. Dort hospitiere ich im Unterricht, sammle eigene Unterrichtserfahrungen und plane kleine Unterrichtsreihen.

Redaktion

2. Welcher Gedanke oder Vers des Sonntagsevangeliums spricht dich besonders an?

Münkhoff

Der Text spricht mich insgesamt sehr an, weil er aus meiner Sicht ein ganz besonders wichtiger Text ist. Vers sieben

Als sie hartnäckig weiterfragten, richtete er sich auf und sagte zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.“

ist für mich der wichtigste Vers, da Jesus dort die Schriftgelehrten und Pharisäer mit nur einem Satz darauf hinweist, dass sie selbst nicht ohne Sünde sind. Er regt sie mit diesem Satz zur Selbstreflexion an und sorgt mit seiner Aussage dafür, dass die Frau nicht gesteinigt wird.

Redaktion

3. Welches Bildmotiv oder welches Foto verbindest du mit dem Evangeliumstext? 

Münkhoff

Bei der Lektüre sind mir direkt zwei Gegenstände eingefallen – ein Richterschlag und eine Waage. Der Richterschlag als Symbol, weil die Menschen die Frau in die Mitte stellten und auf das Urteil von Jesus warteten. Sie prangerten sie an und lauerten nur darauf, dass die Frau endlich ihre „gerechte“ Strafe erhielt.

Die Waage ist mir hingegen als positives Symbol in den Sinn gekommen, weil Jesus einen Vergleich aufzeigt. Er fordert die Menschen auf den ersten Stein zu werfen, wenn sie ohne Sünde sind. Er zeigt ihnen, dass sie nicht besser sind als die Frau und ebenfalls schon Sünde(n) begangen haben. Keiner traute sich den ersten Stein zu werfen und die Menschen verschwanden, weil ihnen ein Vergleich gezeigt hatte, dass sie eigentlich kein Recht haben, die Frau zu steinigen.

© shutterstock.com
Redaktion

4. Ist der Evangeliumstext bedeutsam für deine Arbeit? Kannst du hier Bezüge herstellen?

Münkhoff

Der Evangeliumstext ist bedeutsam für meine Arbeit. In der Schule lerne ich viele Schülerinnen und Schüler kennen. Der geprägte Ausdruck „der erste Eindruck zählt“ gilt auch hier.

Ich nehme den Text als Grundlage für meine Arbeit – ich möchte Lernende nicht direkt nach dem ersten Eindruck „verurteilen“, sondern ihnen eine Chance geben, sich einzubringen. Ich arbeite mit jungen Erwachsenen, die auch mal Fehler machen (dürfen), eben gerade, weil sie daraus lernen und daran wachsen können.

Redaktion

5. Welchen Gedanken nimmst du dir aus dem Fastenevangelium für die kommende Woche mit?

Münkhoff

In der kommenden Woche möchte ich darauf achten, wie ich mich den Schülerinnen und Schülern gegenüber verhalte, und ob Situationen auftreten, in denen ich sie falsch beurteile. Besonders negativ auffallenden Lernenden möchte ich die Chance geben, sich zu verändern und dies auch zeigen zu können.

Kontakt
schuleundhochschule@erzbistum-paderborn.de
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