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Schule und Hochschule im Erzbistum Paderborn
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Tankstelle für die Seele - Gedanken zum Nachdenken und Weitergeben

An dieser Stelle veröffentlicht die Abteilung Schulpastoral regelmäßig Impulse und Gedanken zum Nachdenken und Weitergeben.

Kaleidoskop eine Einstimmung aufs Pfingstfest

Es ist Mai, kurz vor dem Pfingstfest.

Ein Fest, das für uns Christen für Veränderung, für Mut, Lebensfreude, einer neuen Perspektive auf das Leben steht. In der biblischen Erzählung aus der Apostelgeschichte wird für dieses neue Verhalten der Jünger nach dem Tod Jesu der heilige Geist verantwortlich gemacht.

Ich habe vor ein paar Wochen ein Konzert von Johannes Oerding in Halle besucht. Mein Lieblingslied dieses Künstlers auf seiner aktuellen Konzerttournee heißt „Kaleidoskop“.

Der Liedtext beschreibt zunächst eine krisenhafte, erschütternde Lebenssituation eines Menschen:

 

„Ein viel zu großer Asteroid
Schlägt mitten ein ins Paradies
Und all deine Träume steh’n
Bis zum Hals in Flamm’n
Ein leerer Blick ins große Nichts…“

 

Doch dann beschreibt Oerding eine Veränderung, spricht vom Mut die Zweifel loszulassen und er verbindet diese Aufbruchsstimmung mit der Entstehung eines Bildes in einem Kaleidoskop:

 

 „aus kalt und weiß wird heiß und rot

und nichts bleibt gleich – Kaleidoskop“

 

Ein Kaleidoskop: Ich erinnere mich an dieses Spielzeug, diese Röhrchen mit Spiegeln und einer Linse. Als Kind hat mich das immer fasziniert: Schaute man hindurch, entstanden durch das Drehen des Rohres immer wieder neue geometrische Formen und Farbspiele.

Kaleidoskop bedeutet aus dem Griechischen übersetzt: „schöne Formen sehen“. Das ist durch die Reflexionen möglich: Das Licht spiegelt und bricht sich mehrfach an den Spiegelflächen und kleinen Glassteinen im Inneren des Röhrchens.

Für mich ist ein Kaleidoskop – so wie die Feuerzungen und das Windbrausen im biblischen Text – als ein pfingstliches Symbol deutbar.

In der Apostelgeschichte steht:

 

Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt, und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab. In Jerusalem aber wohnten Juden, fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob, strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.(Apg 2,1-6)

 

Wann verändert sich das Verhalten und das Lebensgefühl der vormals zurückgezogen lebenden, abwartenden Jünger?

Als sie den heiligen Geist spüren. Sie sind zuvor achtsam, aufmerksam, sensibel und plötzlich spüren sie Gottes Geist. Er weckt eine neue Kraft in ihnen:

Sie werden kreativ, können eine neue Perspektive auf ihre Situation werfen: „aus kalt und weiß wird heiß und rot“ heißt es bei Oerding, – hier im Text ist von Feuerzungen die Rede.

Die Jünger sehen ihre Situation in einem neuen Licht, sie sehen plötzlich etwas Schönes, etwas, das darauf wartet neu zusammengefügt zu werden: die Menschen draußen und sie hier im Haus.

Eine neue gespiegelte, reflektierte Sicht auf diese Situation entsteht für sie – und diese neue Perspektive, diese Vision lässt sie handeln.

Sie werden mutig, trauen sich was zu, verlassen ihr enges Haus.

Und dann können sie draußen ihre Überzeugung vermitteln, werden sprach- und redegewandt: „Jesus lebt, er ist auferstanden, Gott hat ihn auferweckt und wir alle können weiterleben in seiner Nachfolge. Wir müssen uns nach seinem Tod nicht trauernd verstecken, uns isolieren. Im Gegenteil: Er lebt und wir spüren seine Gegenwart. Wir können hinausgehen und gemeinsam ein gutes solidarisches Leben in seiner Nachfolge führen.“ „Sommer im Dezember, Feuerwerk im Juni, Neuanfang im Juli“

 

Ich möchte Euch einladen einmal für Euch zu überlegen:

Wann habt Ihr schon einmal pfingstliche Momente in eurem Leben erlebt?

Wann habt ihr Gottes lebendigen Geist gespürt?

Wann habt Ihr Gewohntes in neuer Weise betrachtet, neue Farben, Muster und Verbindungen gesehen?

Wann ward ihr mutig und seid mit Zuversicht und Offenheit auf fremde Menschen zugegangen?


verfasst von  Heike Bee-Schroedter

Sei gesegnet, liebster Mensch

Lass das Gute in dir wohnen

Denke frei und unbeschwert

Tue deiner Hände Werk.

Folge zuversichtlich und mutig deinen Wegen.

 

Singe, tanze, lache, lebe.

Schaue durchs Kaleisdoskop

Breite deine Flügel aus

Wandere deinem Glück voraus

Und sei du selbst ein Segen.[1]

 

[1] In Anlehnung an G.Candolini, München 2019 (2.Aufl.), S. 137.

 
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