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Schule und Hochschule im Erzbistum Paderborn
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© Jon Tyson@unsplash.com

Gottes Wort macht Schule. Interview zum zweiten Sonntagsevangelium der Fastenzeit

Fastenzeit – eine geschenkte Zeit um innezuhalten, sich neu auszurichten und umzukehren.
Dazu braucht es immer wieder Inspirationen und eine Orientierung an Gottes Wort.
Unsere Impulse möchten Sie dazu anregen:
Zu Beginn jeder Fastenwoche präsentieren wir Ihnen auf unserer Homepage ein neues Interview, in dem das Evangelium des jeweiligen Fastensonntags die Gesprächsgrundlage ist:
Unsere Gesprächspartnerinnen und -partner stammen aus verschieden Bereichen der Schulpastoral, leben in verschiedenen Orten des Bistums, sind jung und älter. Gemeinsam ist ihnen ihr Interesse an Gottes Wort für ihr Leben.
So macht Gottes Wort Schule.

Evangelium des zweiten Fastensonntags: Lk 9, 28b-36

Etwa acht Tage nach diesen Worten nahm Jesus Petrus, Johannes und Jakobus mit sich und stieg auf einen Berg, um zu beten. 29 Und während er betete, veränderte sich das Aussehen seines Gesichtes und sein Gewand wurde leuchtend weiß. 30 Und siehe, es redeten zwei Männer mit ihm. Es waren Mose und Elija; 31 sie erschienen in Herrlichkeit und sprachen von seinem Ende, das er in Jerusalem erfüllen sollte. 32 Petrus und seine Begleiter aber waren eingeschlafen, wurden jedoch wach und sahen Jesus in strahlendem Licht und die zwei Männer, die bei ihm standen. 33 Und es geschah, als diese sich von ihm trennen wollten, sagte Petrus zu Jesus: Meister, es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija. Er wusste aber nicht, was er sagte. 34 Während er noch redete, kam eine Wolke und überschattete sie. Sie aber fürchteten sich, als sie in die Wolke hineingerieten. 35 Da erscholl eine Stimme aus der Wolke: Dieser ist mein auserwählter Sohn, auf ihn sollt ihr hören. 36 Während die Stimme erscholl, fanden sie Jesus allein. Und sie schwiegen und erzählten in jenen Tagen niemandem von dem, was sie gesehen hatten.

(Einheitsübersetzung 2016)

 

„(..) es ist gut, dass wir hier sind“ (Lk 9, 33)

Ich lese diese Aussage als eine indirekte Anforderung an uns und an mich heute: Präsenz zu zeigen in Situationen, wenn unsere Mitmenschen uns brauchen.

 

Sophia Spieth, Paderborn, Studierende der Angewandten Theologie und Teamerin bei den Religiösen Schulwochen

 

 

Redaktion

1. Wer bist du und welche Aufgaben hast du in deinem schulischen Arbeitsfeld?

Sophia Spieth

Mein Name ist Sophia Spieth. Ich bin 21 Jahre alt, studiere derzeit im fünften Semester den Studiengang der Angewandten Theologie an der Katholischen Hochschule in Paderborn und arbeite als Teamerin in den Religiösen Schulwochen. Zudem bin ich im Zuge der Praktika innerhalb meines Studiums auch als Lehrkraft in der Schule tätig.

Redaktion

2. Welcher Gedanke des Sonntagsevangeliums spricht dich besonders an?

Spieth

Ich bleibe an dem Vers hängen, dass Petrus und seine Begleiter eingeschlafen sind (V. 32). Manchmal schlafen wir Menschen buchstäblich oder auch im übertragenen Sinn ein, wenn etwas Wichtiges passiert und andere uns brauchen. Ferner empfinde ich die Aussage des Petrus:„(..) es ist gut, dass wir hier sind“ (V. 33) als besonders bedeutsam. Ich lese diese Aussage als eine indirekte Anforderung an uns und an mich heute: Präsenz zu zeigen in Situationen, wenn unsere Mitmenschen uns brauchen.

Redaktion

3. Welches Foto verbindest du mit dem Evangeliumstext?

Spieth

Mit dem Evangeliumstext verbinde ich das Bild einer Hütte. Die Holzhütte als ein Ort, an welchem Menschen Schutz erfahren können. Schutz vor dem Wetter oder vor anderen Menschen. Für uns kann das heute eine Wohnung oder ein Haus sein, in welchem wir wohnen und uns geschützt fühlen.

Die Hütte ist ein geschützter nicht öffentlich zugänglicher Raum, in dem Menschen miteinander kommunizieren können Dieser Raum kann auch gegenwärtig bewusst geschaffen werden. Beispielsweise ein Gruppenraum, innerhalb dessen alle Beteiligte geschützt über ihre Befindlichkeiten sprechen können. Dies zeigt sich auch, wenn Petrus für Jesus eine Hütte bauen möchte. Von außen betrachtet, erscheint für ihn der Bau der Hütte notwendig. Im Kontext der betreffenden Personen jedoch nicht. So bieten auch wir einen solchen Raum aus unserer Situation an, sehen allerdings nicht unbedingt aus den Augen des anderen den Kontext, in welchem wir das Schutzangebot machen. Wir machen mit der Möglichkeit des Schutzangebotes aus unserer Perspektive die Augen für andere Menschen auf.

© AG-Pics / pixabay.com
© AG-Pics / pixabay.com
Redaktion

4. Was sind die Bezüge zur Arbeit in der Schulpastoral?

Spieth

In der Arbeit in den Religiösen Schulwochen bieten wir einen Schutzraum der Kommunikation für die Schülerinnen und Schüler, damit sie über ihre eigenen Themen sprechen können. Ferner versuchen wir in der Arbeit einmal bewusst die Augen aufzumachen für ihre Anliegen und einfach für sie da zu sein. Sie werden eingeladen, dieses Angebot als Reflexion auf und als Impuls für ihr Leben anzunehmen. Dies gilt auch für den Religionsunterricht. Lernende benennen ihre Anliegen nicht immer konkret, sondern sie sind oftmals in ihren Aussagen versteckt. Hier einmal „zwischen den Zeilen“ zu lesen erscheint mir wichtig, will ich mit ihnen ins Gespräch kommen.

Redaktion

5. Welchen Gedanken nehme ich für die kommende Woche mit?

Spieth

Für die kommende Woche nehme ich mit, dass es wichtig ist, füreinander Hütten zu bauen und aufeinander zu achten, und dabei den Standpunkt der anderen zu berücksichtigen.

Kontakt
schuleundhochschule@erzbistum-paderborn.de
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